Veröffentlicht am
July 4, 2025
Aktualisiert am
July 14, 2025
Die Wissenschaft hinter Vitamin D – wie es Energie und Stimmung verbessert
Fühlst du dich in letzter Zeit antriebslos oder ständig müde – ohne erkennbaren Grund? Dann könnte es Zeit sein, deinen Vitamin-D-Spiegel checken zu lassen.

Das Wichtigste zusammengefasst
- Vitamin D spielt eine zentrale Rolle bei verschiedenen Körperfunktionen – unter anderem bei der Aufnahme von Kalzium und Phosphor, dem Aufbau starker Knochen und der Unterstützung des Immunsystems.
- Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D sich positiv auf das Energielevel auswirken und Müdigkeit entgegenwirken kann.
- Der Vitamin-D-Spiegel lässt sich auf unterschiedliche Weise steigern – etwa durch Sonnenlicht, den Verzehr von Lebensmitteln mit natürlichem oder zugesetztem Vitamin D sowie durch Nahrungsergänzungsmittel.
Fühlst du dich in letzter Zeit antriebslos oder ständig müde – ohne genau zu wissen, warum? Dann könnte es sinnvoll sein, deinen Vitamin-D-Spiegel überprüfen zu lassen. Vitamin D ist ein fettlösliches Vitamin, das wir sowohl über die Nahrung aufnehmen als auch selbst bilden können – nämlich dann, wenn unsere Haut direktes Sonnenlicht abbekommt. Es erfüllt im Körper mehrere wichtige Funktionen: Es trägt zur Stabilität von Knochen und Zähnen bei und unterstützt das Immunsystem.
Studien deuten zudem darauf hin, dass Vitamin D eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Energielevel und Stimmung spielt – und möglicherweise sogar das Risiko bestimmter Erkrankungen senken kann. In diesem Artikel erfährst du, welche Vorteile Vitamin D für deine Gesundheit hat, woran du einen Mangel erkennst und wie du deine Werte gezielt verbessern kannst.
Warum Vitamin D so wichtig ist
Gerade in den Wintermonaten, wenn Sonnenlicht – unsere wichtigste Vitamin-D-Quelle – knapp ist, hört man oft, wie entscheidend eine ausreichende Versorgung mit Vitamin D für die Gesundheit ist. Aber was genau bewirkt dieses essentielle Vitamin eigentlich im Körper?
Eine der wichtigsten Aufgaben von Vitamin D ist die Regulierung der Aufnahme von Kalzium und Phosphor im Blut – ein zentraler Faktor für gesunde Knochen. Starke Knochen schützen vor verschiedenen Erkrankungen wie Osteoporose oder Rachitis (eine Krankheit im Kindesalter, bei der Knochen weich und schwach bleiben). Sie senken außerdem das Risiko für Knochenbrüche. Darüber hinaus besitzt Vitamin D entzündungshemmende und antioxidative Eigenschaften, die das Immunsystem stärken und Infektionen abwehren können. Erste Studien deuten außerdem darauf hin, dass Vitamin D möglicherweise das Risiko für bestimmte Krankheiten senken kann – darunter Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Multiple Sklerose oder Typ-2-Diabetes. Für gesicherte Aussagen sind jedoch weitere, größere Studien nötig.
Auch in Bezug auf Energielevel, Stimmung und mentale Gesundheit scheint Vitamin D eine wichtige Rolle zu spielen. Einige Untersuchungen zeigen, dass ein guter Vitamin-D-Spiegel das Risiko für Depressionen senken könnte.
Wie du deinen Vitamin-D-Spiegel bestimmen kannst
Ein einfacher Bluttest reicht aus, um den Vitamin-D-Spiegel im Körper zu bestimmen. Dabei wird die Konzentration von 25-Hydroxyvitamin D (25(OH)D) gemessen – das ist die Form, in die Vitamin D in der Leber umgewandelt wird, bevor es im Körper wirksam wird. Der Test kann bei der Hausärztin oder dem Hausarzt durchgeführt werden – oder bequem als Selbsttest für zu Hause.
In der Medizin gibt es unterschiedliche Auffassungen darüber, was als gesunder oder optimaler Wert gilt. Allgemein gilt: Ein Wert unter 20 ng/ml wird als Vitamin-D-Mangel angesehen. Die meisten Menschen sollten einen Wert von mindestens 30 ng/ml anstreben. Ein Kontrolltest nach drei bis sechs Monaten hilft dabei, Veränderungen im Verlauf zu erkennen und den Fortschritt zu beobachten.
Anzeichen für einen Vitamin-D-Mangel
Weltweit sind schätzungsweise rund eine Milliarde Menschen von einem Vitamin-D-Mangel betroffen.
Besonders in Regionen, die weiter vom Äquator entfernt liegen, ist das Risiko erhöht – denn dort ist die Sonneneinstrahlung schwächer und die UV-B-Exposition geringer. Auch bestimmte Personengruppen sind besonders gefährdet, darunter:
- Menschen mit dunklerer Hautfarbe
- Menschen mit Adipositas
- Personen über 65 Jahre
Ein Vitamin-D-Mangel bleibt häufig unbemerkt – viele Betroffene spüren keine eindeutigen Symptome. Es gibt jedoch einige typische Anzeichen, auf die man achten sollte:
- anhaltende Müdigkeit
- Muskelschmerzen oder Muskelschwäche
- Knochenschmerzen
- niedriges Energielevel
- Stimmungsschwankungen oder depressive Verstimmungen
Was die Forschung über Vitamin D, Energie und Stimmung sagt
Müdigkeit und ein dauerhaft niedriges Energielevel zählen zu den häufigsten Anzeichen eines Vitamin-D-Mangels. Eine Erklärung dafür liegt in der Verbindung zwischen Vitamin D und den Mitochondrien – den „Kraftwerken“ unserer Zellen, die Energie für den gesamten Körper bereitstellen.
Studien deuten darauf hin, dass Vitamin D die chemischen Prozesse in den Mitochondrien unterstützt. Fehlt Vitamin D, kann das die Funktion der Mitochondrien beeinträchtigen – was zu spürbarer Erschöpfung führen kann. Immer mehr Forschungsergebnisse zeigen: Ein ausgeglichener Vitamin-D-Spiegel kann das Energielevel deutlich verbessern.
Eine Studie mit 174 erwachsenen Patientinnen und Patienten, die über Müdigkeit klagten, ergab: 77 Prozent von ihnen hatten einen zu niedrigen Vitamin-D-Wert (unter 30 ng/ml). Nach fünf Wochen gezielter Vitamin-D-Therapie berichteten die Teilnehmenden über spürbare Verbesserungen – sowohl körperlich als auch geistig und emotional.
Eine weitere Studie untersuchte 120 ansonsten gesunde Personen mit einem klaren Vitamin-D-Mangel (unter 20 ng/ml) und Fatigue-Symptomen. Eine Gruppe erhielt einmalig 100.000 IE Vitamin D, die andere ein Placebo. Das Ergebnis: Die Vitamin-D-Gruppe zeigte eine signifikante Besserung der Erschöpfung im Vergleich zur Placebo-Gruppe. Auch einzelne Fallberichte zeigen überzeugend, dass Vitamin D bei Müdigkeit helfen kann – insbesondere bei bestehendem Mangel.
Ein Beispiel:
Ein 61-jähriger Mann litt unter starker Tagesmüdigkeit, ohne Anzeichen für Depression, Schlafapnoe oder Narkolepsie. Ein Bluttest ergab einen Vitamin-D-Spiegel von 18,4 ng/ml. Nach Beginn einer gezielten Vitamin-D-Therapie berichtete er bei der Nachuntersuchung nach drei und zwölf Monaten, dass die Müdigkeit vollständig verschwunden war.
Ein ähnlicher Fall betrifft eine 28-jährige Frau mit starker Tagesmüdigkeit und ebenfalls einem Vitamin-D-Mangel – aber ohne psychische Vorerkrankungen oder Schlafstörungen. Bereits zwei Wochen nach Beginn der Supplementierung waren die Beschwerden verschwunden. Auch in Bezug auf die Stimmungslage gibt es Hinweise auf eine Verbindung zu Vitamin D.
Eine Übersichtsarbeit, die 25 Studien auswertete, kam zu dem Ergebnis: Vitamin-D-Supplemente können helfen, negative Emotionen zu verringern. Eine weitere Auswertung von 14 Beobachtungsstudien stellte einen Zusammenhang zwischen niedrigen Vitamin-D-Werten und depressiven Symptomen fest. Die Theorie dahinter: Im Gehirn gibt es Vitamin-D-Rezeptoren – insbesondere in jenen Regionen, die mit Depression in Verbindung gebracht werden. Das könnte erklären, warum Vitamin D eine Rolle bei der Stimmungsregulation spielt.
Bislang gibt es allerdings noch keine großen Studien, die eindeutig belegen, dass Vitamin D Depressionen vorbeugen oder behandeln kann. Die Forschung entwickelt sich stetig weiter – bei Fragen zur Wirkung auf deine Stimmung sprich am besten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.
Wie du deinen Vitamin-D-Spiegel erhöhen kannst
Wenn du deinen Vitamin-D-Spiegel gezielt steigern möchtest, gibt es verschiedene Möglichkeiten, das zu tun. Vitamin D kommt in nur wenigen Lebensmitteln natürlich vor. Du kannst jedoch gezielt auf Lebensmittel zurückgreifen, die mit Vitamin D angereichert sind – etwa bestimmte Pflanzenmilchsorten, Frühstückscerealien oder Margarine.
Wichtig zu wissen:
Über die Ernährung lässt sich nur ein vergleichsweise kleiner Teil des täglichen Vitamin-D-Bedarfs abdecken – etwa 10 bis 20 Prozent.

Lebensmittel, die deinen Vitamin-D-Spiegel erhöhen und dein Energielevel unterstützen können
Bestimmte Nahrungsmittel enthalten von Natur aus Vitamin D oder sind damit angereichert. Dazu gehören unter anderem:
- Eigelb
- Lachs
- Thunfisch
- Schwertfisch
- Sardinen
- Lebertran
- Rinderleber
- Emmentaler
- mit Vitamin D angereicherte Produkte wie Milch, Orangensaft, Joghurt oder Frühstückscerealien
Sonnenlicht als natürliche Quelle für Vitamin D
Eine weitere wichtige Quelle für Vitamin D ist die Sonneneinstrahlung. Durch UV-Strahlen (insbesondere UVB) wird die körpereigene Vitamin-D-Produktion in der Haut angeregt.
Studien zeigen: Besonders im Sommer ist die Mittagszeit am effektivsten, um über Sonnenlicht Vitamin D zu bilden – denn dann steht die Sonne am höchsten und wirkt am intensivsten. Das Beste daran: Schon wenige Minuten Sonne am Tag reichen oft aus, um die körpereigene Vitamin-D-Produktion zu aktivieren – ganz ohne Sonnenbrandrisiko, wenn du auf die richtige Dauer und Hautschutz achtest.
Laut Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Manchester sollte jeder Mensch in den Frühlings- und Sommermonaten täglich 10 bis 15 Minuten Sonnenlicht tanken, um einem ganzjährigen Vitamin-D-Mangel vorzubeugen. Für Menschen mit dunklerer Hautfarbe liegt die Empfehlung bei 25 bis 40 Minuten, da bei ihnen die Vitamin-D-Bildung in der Haut langsamer abläuft. Ideal ist es, sich zwischen 10 und 15 Uhr im Freien aufzuhalten – in dieser Zeit ist die Sonneneinstrahlung am stärksten und der Effekt auf die Vitamin-D-Produktion am größten.
Wichtiger Hinweis zum Sonnenschutz
Trotz der positiven Wirkung von Sonnenlicht auf die Vitamin-D-Bildung gilt: Zu viel UV-Strahlung erhöht das Risiko für Hautkrebs. Wenn du dich länger als die empfohlene Zeit im Freien aufhältst, solltest du unbedingt Sonnenschutz mit Lichtschutzfaktor (LSF) 15 oder höher verwenden.
Vitamin-D-Supplemente als Ergänzung
Eine weitere Möglichkeit, den Vitamin-D-Spiegel zu erhöhen, ist die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln. Die empfohlene Tagesdosis liegt derzeit zwischen 400 und 800 IE pro Tag (Internationale Einheiten). In Deutschland wird für die meisten Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen ein Richtwert von 800 IE pro Tag empfohlen. In den USA liegt die Empfehlung bei 600 IE pro Tag.
Wenn du unsicher bist, wie viel Vitamin D für dich individuell sinnvoll ist, sprich am besten mit deiner Ärztin oder deinem Arzt.
Fazit
- Vitamin D spielt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit – und kann laut Forschung einen spürbaren Einfluss auf Energielevel und Stimmung haben.
- Wie viel Vitamin D der Körper bildet, hängt von verschiedenen Faktoren ab: Tageszeit, Jahreszeit, geografische Lage, Wetter, Hautareal, das der Sonne ausgesetzt ist, sowie Hautdicke und Pigmentierung.
- Der sicherste Weg, um herauszufinden, ob dein Vitamin-D-Spiegel zu niedrig ist, ist ein Bluttest. Wir empfehlen, nach 3 bis 6 Monaten erneut zu testen, um Veränderungen und Fortschritte zu verfolgen.
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