Veröffentlicht am
July 9, 2025
Aktualisiert am
July 14, 2025
11 Tipps für eine gesunde und starke Leber
Die Leber übernimmt eine zentrale Rolle für die allgemeine Gesundheit. Mit diesen Tipps unterstützen Sie Ihre Leberfunktion und fördern ihr langfristiges Wohlbefinden.

Die Leber ist ein Organ, dem wir im Alltag oft wenig Beachtung schenken – dabei ist sie essenziell für unsere Gesundheit.
Als zweitgrößtes Organ des Körpers erfüllt sie Hunderte lebenswichtiger Aufgaben: Sie ist unter anderem an der Verdauung von Eiweißen und Fetten beteiligt, baut Giftstoffe ab, sorgt für die Entgiftung von Alkohol und Medikamenten, reguliert den Hormonhaushalt und beeinflusst den Cholesterinspiegel.
Verschiedene Faktoren beeinflussen die Lebergesundheit – darunter genetische Veranlagung, starker Alkoholkonsum, Übergewicht und Infektionen wie Hepatitis.
Probleme mit der Leber sind weit verbreitet. Da die Leber jedoch als „stilles Organ“ gilt, bleiben viele Erkrankungen lange unbemerkt. Frühe Symptome treten oft nicht auf, sodass man mögliche Veränderungen erst bemerkt, wenn bereits erheblicher Schaden entstanden ist.
Aus diesem Grund sind Blutuntersuchungen der zuverlässigste Weg, um sicherzustellen, dass die Leber normal arbeitet.
Die gute Nachricht: Die Leber spricht sehr gut auf gezielte Maßnahmen an – sie verfügt über die einzigartige Fähigkeit, sich zu regenerieren. Umso wichtiger ist es, gesunde Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren, damit dieses zentrale Organ langfristig optimal funktioniert. Und selbst wenn Blutwerte auf eine eingeschränkte Leberfunktion hinweisen, gibt es zahlreiche wissenschaftlich belegte Lebensstiländerungen, mit denen sich gegenzusteuern lässt.
In diesem Artikel erfahren Sie:
- welche Aufgaben die Leber erfüllt
- woran man Leberprobleme erkennt
- wie sich die Leberfunktion testen lässt
- und welche konkreten Maßnahmen Ihre Leber nachhaltig unterstützen können
Was macht die Leber eigentlich?
Die Leber liegt im rechten Oberbauch, oberhalb von Magen, rechter Niere und Darm. Sie übernimmt mehr als 500 lebenswichtige Funktionen, die für die Gesundheit des gesamten Körpers entscheidend sind.
Zu den wichtigsten Aufgaben zählen:
- Bildung von Galle, einer Flüssigkeit, die Fette während der Verdauung aufspaltet
- Filterung von Giftstoffen aus dem Blut
- Stoffwechsel von Eiweißen, Fetten und Kohlenhydraten zur Energiebereitstellung
- Speicherung von Vitaminen und Mineralstoffen
- Regulierung des Cholesterinspiegels
- Produktion von Albumin, einem Eiweiß, das verhindert, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das Gewebe austritt
- Abbau und Speicherung von überschüssigem Blutzucker in Form von Glykogen – das bei Bedarf wieder zu Glukose umgewandelt wird
- Abbau alter oder geschädigter Blutzellen und Regulation der Blutgerinnung
- Abbau von Bilirubin, einem Abfallprodukt beim Zerfall roter Blutkörperchen – erhöhte Werte können zu Gelbsucht (Ikterus) führen
- Hormonregulation und Aufrechterhaltung des hormonellen Gleichgewichts
Anzeichen für eine gestörte Leberfunktion
Lebererkrankungen verlaufen häufig lange ohne erkennbare Symptome – insbesondere in den frühen Stadien. Dennoch gibt es Warnsignale, die auf eine eingeschränkte Leberfunktion hinweisen können, darunter:
- Gelbsucht (Ikterus): Gelbfärbung der Haut und Augen
- Dunkler Urin
- Heller oder lehmfarbener Stuhlgang
- Bauchschmerzen oder -schwellungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- Schwellungen an Beinen und Fußknöcheln
- Chronische Müdigkeit
- Juckende Haut
- Leichtes Entstehen von Blutergüssen
Wie lässt sich die Leberfunktion testen?
Mehrere Blutuntersuchungen geben Aufschluss darüber, wie gut die Leber arbeitet – und helfen dabei, mögliche Funktionsstörungen frühzeitig zu erkennen. Zu den wichtigsten Laborwerten gehören:
- Alanin-Aminotransferase (ALT)
Dieser Test misst die Menge des Enzyms ALT im Blut. ALT ist vor allem in der Leber aktiv; erhöhte Werte im Blut sind ein Hinweis auf mögliche Leberschäden. - Aspartat-Aminotransferase (AST)
Dieser Test bestimmt die Konzentration von AST im Blut – ein Enzym, das am Abbau von Aminosäuren beteiligt ist. Wie bei ALT deuten erhöhte AST-Werte auf eine Schädigung der Leberzellen hin. - Alkalische Phosphatase (ALP)
ALP ist ein weiteres Enzym, das in der Leber vorkommt und beim Eiweißabbau eine wichtige Rolle spielt. Erhöhte ALP-Werte im Blut können auf eine Störung der Leberfunktion oder der Gallenwege hindeuten. - Gamma-Glutamyltransferase (GGT)
Ein erhöhter GGT-Wert im Blut kann ein Hinweis auf eine Lebererkrankung oder Schädigung der Gallenwege sein – insbesondere bei Alkoholmissbrauch oder bestimmten Medikamenten. - Bilirubin
Dieser Test misst die Konzentration von Bilirubin, einem Abbauprodukt roter Blutkörperchen. Eine Akkumulation von Bilirubin im Blut kann zu Gelbsucht (Ikterus) führen und weist häufig auf eine gestörte Leberfunktion hin. - Albumin
Albumin ist ein in der Leber gebildetes Eiweiß, das u. a. Infektionen abwehrt und verhindert, dass Flüssigkeit aus den Blutgefäßen in das umliegende Gewebe austritt. Niedrige Albuminwerte im Blut deuten auf eine eingeschränkte Leberfunktion hin.

Tipps zur Förderung der Leberfunktion
Die Leber arbeitet still und automatisch – ohne dass wir ihr bewusst Aufmerksamkeit schenken. Gleichzeitig treten Probleme mit der Leber oft erst spät zutage, da erste Anzeichen häufig fehlen oder unspezifisch sind. Umso wichtiger ist es, proaktiv zu handeln, um die Leber zu entlasten, ihre Funktion zu stärken und Erkrankungen vorzubeugen.
Die folgenden Maßnahmen können dabei unterstützen:
1. Alkohol nur in Maßen konsumieren
Alkohol wird in der Leber abgebaut. Wird mehr Alkohol aufgenommen, als die Leber verarbeiten kann, kommt es zu Belastungen – langfristig kann das zu Leberzirrhose (Vernarbung) oder anderen Lebererkrankungen führen.
Die einzige Möglichkeit, alkoholbedingte Schäden vollständig zu vermeiden, ist ein kompletter Verzicht. Wer dennoch trinkt, sollte dies maßvoll tun:
- Männer: maximal 2 Getränke pro Tag
- Frauen: maximal 1 Getränk pro Tag
2. Ausgewogen essen und ein gesundes Gewicht halten
Übergewicht erhöht das Risiko für die nicht-alkoholische Fettleber (NAFLD) – eine Erkrankung, deren weltweite Verbreitung stetig zunimmt. Um die Leber zu schützen, empfiehlt sich:
- eine pflanzenbasierte, nährstoffreiche Ernährung mit viel Obst, Gemüse und Vollkorn
- der Verzicht auf gesättigte Fette, rotes Fleisch und zugesetzten Zucker
- das Halten eines moderaten Körpergewichts
3. Regelmäßig körperlich aktiv sein
Bewegung hilft nicht nur beim Gewichtsmanagement, sondern kann auch Fettansammlungen in der Leber reduzieren. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt Erwachsenen, mindestens 150 Minuten körperliche Aktivität pro Woche mit moderater Intensität – z. B. zügiges Gehen, Radfahren oder Schwimmen.
4. Cholesterinwerte im Normbereich halten
Die Leber stellt einen Großteil des körpereigenen Cholesterins selbst her – zusätzlich nehmen wir über die Ernährung Cholesterin auf. Zu hohe Werte erhöhen das Risiko für eine Fettleber. Ein gesunder Gesamtcholesterinwert liegt unter 200 mg/dL. Eine cholesterinbewusste Ernährung und ggf. medikamentöse Unterstützung können helfen, die Werte zu regulieren und die Leber zu entlasten.
5. Nicht rauchen
Zigaretten enthalten zahlreiche Chemikalien und Giftstoffe, die die Leber belasten und schädigen können. Wenn Sie rauchen und Unterstützung beim Aufhören benötigen, sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über bewährte Methoden zur Raucherentwöhnung.
6. Kontakt mit Schadstoffen begrenzen
Viele Alltagsprodukte – darunter Sprays, Reinigungsmittel, Insektizide und Lacke – enthalten Substanzen, die Leberzellen schädigen können. Achten Sie bei der Anwendung dieser Produkte auf eine gute Belüftung der Räume und tragen Sie einen Atemschutz, insbesondere beim Versprühen von Insektiziden, Fungiziden oder Farben.
7. Sicheren Sex praktizieren
Ungeschützter Geschlechtsverkehr sowie häufig wechselnde Sexualpartner erhöhen das Risiko für eine Infektion mit Hepatitis B oder C – zwei Viruserkrankungen, die die Leber dauerhaft schädigen können. Ein konsequenter Schutz durch Kondome reduziert dieses Risiko erheblich.
8. Medikamente und Nahrungsergänzungsmittel mit Bedacht einnehmen
Viele Medikamente, pflanzliche Mittel und Nahrungsergänzungsmittel enthalten Wirkstoffe, die die Leber belasten oder schädigen können – vor allem bei Überdosierung oder Wechselwirkungen mit anderen Präparaten. Beachten Sie daher, Medikamente nur wie verordnet einzunehmen und bei der Einnahme rezeptfreier Präparate, Vitamine oder Kräuterprodukte vorab ärztlichen Rat einzuholen.
9. Impfschutz prüfen
Stellen Sie sicher, dass Sie gegen Hepatitis A und Hepatitis B geimpft sind. Gegen Hepatitis C gibt es derzeit keine Impfung – daher sind Präventionsmaßnahmen wie Safer Sex und der Verzicht auf verunreinigte Nadeln besonders wichtig.
10. Freizeitdrogen meiden
Substanzen wie Kokain, MDMA, Methamphetamin oder Heroin enthalten toxische Verbindungen, die die Leber stark belasten und schwere Schädigungen verursachen können.
11. Infektionen vermeiden
Hepatitis-Infektionen können durch unsachgemäßen Umgang mit Nadeln übertragen werden – etwa durch gemeinsame Nutzung von Spritzen oder nicht sterilisiertes Instrumentarium. Wenn Sie eine Behandlung mit Nadeln planen – etwa Akupunktur, Tätowierungen, Piercings oder Permanent-Make-up – achten Sie auf eine zertifizierte, seriöse Fachperson und die Verwendung von einwandfrei sterilisiertem oder Einwegmaterial.
Fazit
Die Leber übernimmt eine zentrale Rolle für unsere Gesundheit. Da Leberprobleme in den frühen Stadien oft keine Symptome verursachen, ist es umso wichtiger, frühzeitig aktiv zu werden. Maßnahmen wie ein gesundes Körpergewicht, der bewusste Umgang mit Schadstoffen und das Vermeiden von Infektionen tragen wesentlich dazu bei, die Leber langfristig gesund zu erhalten.
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